Kurztrip Odessa
Odessa ist in der Ukraine sicher
eine der schönsten und interessantesten Städte mit dem großen Vorteil, dass
Odessa-Mama, wie die Stadt oft liebevoll von UkrainerInnen und RussInnen
genannt wird, am schwarzen Meer liegt. Überhaupt hat Odessa eine Vielzahl von
Kosenamen: Perle am schwarzen Meer (rus. Жемчужина Черного Моря), die südliche
Hauptstadt der Ukraine (rus. Южная столица Украины), südliches
Palmyra (rus. Южная Пальмира) in
Anspielung auf Palmyra eine antike Oasenstadt legendärer Schönheit in Syrien
oder wie gehabt einfach Odessa-Mama.
Maifeiertage in der Ukraine und eine
Hitzewelle mit fast 30 Grad sorgten für die kurzfriste Entscheidung einen
Abstecher mit dem Auto nach Odessa zu unternehmen. Abfahrt 8:00 in der Früh,
die Straße Kiew – Odessa für ukrainische Verhälnisse in einem recht guten
Zustand, vor allem die letzten 250 Kilometer kommen schon fast an eine deutsche
Autobahn heran. Insgesamt sind wir die 475 Kilometer von Zentrum Kiew bis
Zentrum Odessa in ziemlich genau 4 Stunden gefahren, ohne auch nur einmal von
der Polizei aufgehalten worden zu sein. Die Straße ist meist kerzengerade und
auf längere Distanzen gut einsehbar, sodass man zwischendurch auch mal ohne
Probleme schneller, als die erlaubten 110 km/h (+20 km/h straffrei = 130 km/h)
fahren kann, ohne befürchten zu müssen gleich von der ukrainischen Miliz
aufgehalten zu werden.
Um 13:00 war das am Vortag
reservierte Zimmer direkt am Stadtpark an der Deribasovskaja Straße (Горсад на Дерибасовской улице) bezogen und
wir waren abmarschbereit schnell die wichtigsten Sehenswürdigkeiten im Zentrum
zu erkunden (siehe Karte, wenn man draufklickt wird sie größer angezeigt), ein kleines Mittagessen einzunehmen und uns dann weiter auf den
Strand zu begeben.
Zuallererst spazierten wir eine Runde
über den Domplatz, der Dom bzw. eigentlich die Verklärungskathedrale (rus. Спасо-Преображенский
кафедральный собор) wurde im Mai 1936 von den Sowjets gesprengt und ab 1999 bis
2005 wieder aufgebaut. Direkt neben der Kathedrale befindet sich ein
Souvenirmarkt und es werden auch Bilder ukrainischer Künstler verkauft.
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Der Domplatz mit der neu gebauten Kathedrale und der Bildermarkt |
Danach gemütlich eine Runde durch den Stadtpark spaziert, schnell ein Foto mit dem Stuhl aus dem Roman „Zwölf Stühle“ von Ilf und Petrow (http://de.wikipedia.org/wiki/Ilf_und_Petrow) geknipst, etwas weiter stehen die Touristen auch noch Schlange um sich auf einer Parkbank mit dem Denkmal von Leonid Utjossow (http://de.wikipedia.org/wiki/Utjossow) ablichten zu lassen und schon geht es weiter die Deribasovskaja entlang.
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Der Stuhl aus "12 Stühlen" von Ilf und Petrow |
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Das unscharfe im Hintergrund ist eine Menschenmenge vor dem Stuhl aus "12 Stühle" im Vordergrund schmiegt sich eine Touristin an Leonid Utjossow |
Am besten man biegt bei der Ekaterininskaja Straße nach Links ab um dann gleich bei der nächsten Kreuzung Rechts zum Opernhaus zu gelangen. Dieses wurde übrigens, so wie auch die Oper in Graz, die Staatsoper in Prag, das deutsche Schauspielhaus in Hamburg uvm. von den Architekten Fellner und Helmer entworfen. (http://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCro_Fellner_%26_Helmer) Seit das Opernhaus vor ein paar Jahren für viel zu viel Geld neu restauriert wurde, schaut es wieder aus wie neu. Von dort ist es nur noch ein Katzensprung zum Rathaus, dem Pushkindenkmal und dem Primorskij Boulevard, welcher direkt zur Potjomkinstiege (http://de.wikipedia.org/wiki/Potemkinsche_Treppe), einem der bekanntesten Wahrzeichen Odessas, führt. Direkt am oberen Anfang der Stiege steht ein Denkmal von „Duc de Richelieu“ dem 2. Statthalter Odessas (1803 – 1814), der wesentlich zur schnellen Entwicklung der damals noch jungen Stadt (gegründet 1794) beitrug.
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Das Opernhaus in Odessa |
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Das Pushkindenkmal vor dem Odessäer Rathaus |
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Blick die Potjomkinstiege hinunter zum Hafen |
Direkt beim „Djuk“ gibt es ein
nettes Restaurant „Boulevard“ (http://en.bulvar-odessa.com/), man kann draußen sitzen,
gemütlich eine Kleinigkeit essen und dabei das Treiben am Hafen und am Primorskij
Boulevard beobachten.
Wer gut im Zentrum abendessen
möchte, dem empfehle ich das Steakhouse direkt an der Deribasovskaja (http://steak.od.ua/en/events/news-events/). Wer abends an einem Tisch direkt
am Fenster bzw. auf der Terasse speisen möchte, dem rate ich zumindest
tagsüber schon zu reservieren. Ganz nett zum Frühstücken oder für einen
Schlummertrunk ist auch das Cafe Salieri (http://salieri.com.ua/) mit einem sehr gemütlichen Innenhof (auf jeden
Fall draußen sitzen) direkt neben dem Opernhaus. Wer schnell und relativ
günstig Frühstücken will, kommt im Lokal „Kompot“ direkt neben dem
Steakhouse auf seine Kosten. Grundsätzlich gibt es im Zentrum auf und um die Deribasovskaja jede
Menge Lokale in allen Preisklassen. Für Leute die es ganz eilig haben, gibt es
sogar einen McDonalds.
Dann noch schnell zum Strand!
Maifeiertage, wolkenloser Himmel
über Odessa und auch noch 30 Grad, also war es eigentlich selbstverständlich,
dass wir nach unserem Stadtrundgang so schnell wie möglich uns gemütlich die
Sonne auf den Bauch scheinen lassen wollten. Strände in Odessa gibt es viele,
wer dem Russischen zumindest etwas mächtig ist, bekommt bei Wikipedia http://ru.wikipedia.org/wiki/%D0%9E%D0%B4%D0%B5%D1%81%D1%81%D0%BA%D0%B8%D0%B5_%D0%BF%D0%BB%D1%8F%D0%B6%D0%B8 einen schnellen Überblick über
die einzelnen Strände und kann ja dann noch weitergoogeln. (In einem meiner
nächsten Blogs nehme ich mir dann die Strände und das Nachtleben in Odessa genauer
vor.)
Ein sehr gemütlicher Strand ist der „Delfin“
in der Nähe der Champagnergasse (Shampanskij Pereulok, rus. Шампанский переулок).
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Das Wichtigste rund um den Strand "Delfin"! |
Vom Ende
dieser kleinen Gasse spaziert man dann am besten zu Fuß hinunter zum Strand.
(Siehe Karte) Man geht schon so an die 10 Minuten bis man die „grüne Zone“
zwischen Stadt und Meer zum Strand hinunter durchquert hat. Hat man den „Delfin“
erreicht, so sieht man schnell, dass der rechte Teil für jederman frei
zugänglich ist, man auf der linken Seite Eintritt zahlen muss, dafür aber
Strandliege, Sonnenschirm und Bedienung zur Verfügung hat. Der Eintritt kostet
circa. 60,- UAH und es ist ganz angenehm, wenn man direkt von der Strandliege
aus Bier, Cocktails und Essen bestellen kann.
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Ich beim Eintauchen in das Schwarze Meer:)! Wasser am 30. April 13 Grad! |
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1. Mai, 28 Grad und das Wasser mit 12 Grad noch etwas frisch:) |
Für die ganz Mutigen gibt es in der Nähe vom Delfin noch einen kleinen FKK-Strand (siehe Karte). Wer nach einem Tag am Strand sich nicht mehr zu Fuß zurück in die Stadt hinaufschleppen möchte, der kann alternativ auch mit der Seilbahn (rus. Канатная дорога) oder mit dem Lift zurück zum Franzuskij Boulevard gelangen.
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FKK - Strand |
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Die Seilbahn vom Strand zum Franzuskij Boulevard |
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In der "Grünen Zone" zwischen Stadt und Strand wird sehr oft gegrillt und das eine oder andere Picknick veranstaltet |
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Einfach nur ein Blick aufs Schwarze Meer |
Ein absolutes Muss bei einem Odessabesuch ist das Restaurant „Datscha“ (siehe Karte) am Franzuskij
Boulevard. (http://www.dacha.com.ua/en/photo-album/panoramas) Ich glaube die Bilder auf der Homepage sagen mehr
als viele Worte. Ein Platz, wo man gut Essen kann und egal ob man draußen oder
drinnen sitzt sich einfach unglaublich wohl fühlt. Ein kleines Paradies auf
Erden sozusagen.
Von A nach B kommt man in Odessa am einfachsten
mit dem Taxi, wer sich beim telefonisch bestellen schwer tut, der kann sich
einfach an die Straße stellen und ein Auto aufhalten. Nach kurzer
Preisverhandlung bringt einen der Fahrer normalerweise schnell an den
gewünschten Ort. (Von Zentrum bis zum Strand "Delfin" sollte man nicht mehr als 50,-
UAH) bezahlen. Alternativ kann man auch mit der Straßenbahn oder der Marshrutka,
einem Kleinbus, der je nach Nummer verschiedene Strecken abfäht, herumfahren.
Wer mehr Zeit und viel Energie hat, kann natürlich auch problemlos zu Fuß von Zentrum
zum Strand unterwegs sein.
Odessa ist eine Reise wert! Auch das Nachtleben hat im Sommer einiges zu bieten, aber dazu demnächst mehr ....
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